Mit der Präsentation junger Kunst uralt geworden

175 Jahre gibt es den Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Er ist der mitgliederstärkste in Deutschland und stiftet zum Jubiläum nach über 30 Jahren wieder ein öffentliches Kunstwerk für Düsseldorf

Einer der ältesten Kunstvereine Deutschlands hat seinen Sitz in Nordrhein-Westfalen und wird in diesem Jahr 175 Jahre uralt. Der 1829 in Düsseldorf von Künstlern als Aktiengemeinschaft gegründete Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen feiert am 2. Juli mit einem Fest und einer Licht- Sound-Text-Performance des britischen Turner-Preisträgers Martin Creed.

Zusätzlich stiften die 4050 Vereinsmitglieder ein Kunstwerk für die Öffentlichkeit. „Seit 1971 Max Ernsts Habakuk vor der Kunsthalleaufgestellt wurde, hat es keine solche Stiftung mehr gegeben“, sagte Kunstverein-Leiterin Rita Kersting in Düsseldorf. Im Wettbewerb arbeiteten die Künstler Hans- Peter Feldmann, Georg Herold und Lucy McKenzie derzeit an Entwürfen, die im September vorgestellt würden.

Das Thema Verein wird in einer Jubiläumsausstellung nicht nur als politisches Phänomen bürgerlicher Emanzipation mit Wurzeln im 19. Jahrhundert beleuchtet, sondern auch als privates. Für die Geburtstagsschau, präsentiert als rheinisches „Vereinslokal“, arrangiert das Künstlerduo „Ohio“ aus dem Düsseldorfer Jörg Paul Janka und der Kölnerin Uschi Huber Material von der Kleingarten-Kolonie über Jugendfeuerwehren bis zu Imkern und Aquaristen.

Auch der mitgliederstärkste Kunstverein Deutschlands schaut in die Zukunft und lockt im Jubiläumsjahr mit einer Sonderaktion. „Neumitglieder zahlen 2004 nur den halben Beitrag“, sagt Kersting. Der Verein sei zwar an Jahren uralt, für seine Aufgabe, der Präsentation und Vermittlung von zeitgenössischer Kunst müsse er aber immer jung bleiben. PEL