Die Finanzplanung der IUB: Von privatem Stiftungs-Kapital ist wenig zu sehen
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„Spender verzweifelt gesucht“, titelte die Süddeutsche im Herbst 2003 einen Bericht über die Finanzlage der IUB. Das Problem: Die Einrichtung, die sich stolz als „private“ Elite-Universität darstellt, lebt schlicht von Staatsknete. 109 Millionen Euro bekam die Uni zur Gründung aus der Bremer Staatskasse Anfang 2000 überwiesen und legte sie in Fonds an. Der Zeitpunkt war unglücklich, die Fonds fielen um ein Viertel. Im vergangenen Jahr musste Bremen mit einem 50-Millionen-Kredit nachhelfen. Zunächst war der Kredit abgesichert durch die Zusage, dass die IUB nicht ohne Zustimmung Bremens über ihre restlichen Fonds verfügen würde. In Nachverhandlungen drängte IUB-Präsident darauf, dass diese Zusage aufgehoben wurde, damit er die Fonds als Sicherheit für andere Kredite nutzen kann.

In den großen Visionen des IUB-Präsidenten Fritz Schaumann hörte sich das immer ganz anders an. 500 Millionen D-Mark Kapitalstock wollte er bis 2005 sammeln, um aus den Zinsen des Stiftungskapitals die laufenden Ausgaben zu finanzieren. Der Stand der Kapital-Akquise war immer ein großes Geheimnis, viel kam nicht zusammen. Zuletzt gab EON eine 15-Millionen-Spende im Rahmen der Verhandlungen um den Kauf von Stadtwerke-Anteilen. Mehr als 50 Millionen Spenden dürften aber in den drei Jahren kaum erzielt worden sein. Und das Geld wurde aufbraucht und nicht gehortet, wie es dem Modell entsprochen hätte. Die IUB lebt von der Substanz, nicht von den Zinsen. Aus einer internen Aufstellung über die „Entwicklung der Finanz- und Vermögenslage der IUB“ geht hervor, dass die Finanzanlagen mit 89 Millionen Euro als konstant angenommen werden, das Kreditvolumen bis 2007 auf 87 Millionen Euro anwächst.

Das Problem des IUB-Gründers Schaumann, auf den die interne Organisation der IUB präsidial zugeschnitten ist, wird das nicht mehr sein – sein Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Was dann? Mit dem Jahre 2007 endet das Papier der mittelfristigen Finanzplanung. kawe