Schröder darf auf Italien-Urlaub wieder hoffen

Italienische Minister distanzieren sich von Tiraden des Tourismus-Staatssekretärs. Eine Entschuldigung bleibt aber aus

BERLIN taz/dpa/afp ■ Der italienische Tourismus-Staatssekretär Stefano Stefani hat einen Rücktritt wegen seiner Beschimpfung deutscher Urlauber abgelehnt. „Ich werde in keinem Fall um Entschuldigung bitten“, sagte er gestern Nachmittag auf einer Pressekonferenz in Rom.

Der Staatssekretär der Lega Nord hatte in einem Beitrag für die Parteizeitung La Padania geschrieben, die deutschen Touristen seien „einförmige, supernationalistische Blonde, die lärmend über unsere Strände herfallen“. Der Europaparlamentarier Martin Schulz sei „wahrscheinlich mit dröhnenden Rülpswettbewerben nach Bier- und Fressgelagen mit frittierten Kartoffeln aufgewachsen“.

Außenminister Franco Frattini und Wirtschaftsminister Antonio Marzano distanzierten sich gestern von den Äußerungen Stefanis. Der deutsche Regierungssprecher Béla Anda nahm diese Stellungnahmen „mit Genugtuung“ zur Kenntnis. Über den Italienurlaub von Kanzler Gerhard Schröder werde aber „zu gegebener Zeit“ entschieden.

Ein neues „Bedauern“, aber keine Entschuldigung gab es von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. In einem Telefonat mit EU-Parlamentspräsident Pat Cox erklärte Berlusconi nach Angaben von Cox’ Sprecher, er habe mit seiner Attacke gegen den Abgeordneten Martin Schulz niemanden beleidigen wollen. RAB

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