Film: Zeitreise ins Damals

Die Zeitmaschine ist der Traum aller Kulturpessimisten, die Neukopie zumindest eine Überbrückungslösung. Mit der Wiederaufführung von Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod können die Hamburger Neocinemaphoben sich wieder zurückversetzen in die Zeiten, in denen zwar nicht alles gut, aber doch ein bisschen besser war.

Damals wurden noch Kopiervorlagen produziert, damals reichten noch drei bis vier Zeilen Dialog für zweieinhalb Stunden Film – und wenn die Lücken zwischen den zählbaren Sätzen allzu lang wurden, hat halt Ennio Morricone hergehalten. Damals durfte der Böse noch einfach böse und der Gute wirklich gut sein. Damals war Charles Bronson noch richtig cool.

Die Geschichte um Mord, Verrat und Rache „in the middle of nowhere“ ist der fulminanteste aller Einfach-Problembewältigungsfilme. Es ist nicht irgendein Italowestern, es ist der absolute Referenz-Italowestern, der Höhepunkt einer Zeit, die Gottseidank vorbei ist. EJK

Do–So, 19.30 Uhr, Koralle