Geringes Interesse

Schwache Wahlbeteiligung bei der Europawahl: Briefwahlanträge bleiben auf niedrigem Niveau

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Eine gute Woche vor der Europawahl am 13. Juni deutet sich eine ähnlich schwache Wahlbeteiligung wie beim Urnengang 1999 an: Die Briefwahl-Anträge liegen in den meisten Städten auf dem Niveau der vergangenen Wahl. In Köln wurden bislang rund 60.000 Anträge gestellt, vor fünf Jahren gaben 70.000 Kölner ihre Stimme per Post ab. Wahlamtsleiter Michael Friedrichsen befürchtet deshalb, dass die Wahlbeteilung „ähnlich mau ausfallen wird wie 1999“.

Vor fünf Jahren hatten landesweit insgesamt nur 43,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – so wenige wie bei keiner anderen Wahl in Nordrhein-Westfalen seit 1949.

Der Dortmunder Wahlamtsleiter Ernst-Otto Sommerer rechnet sogar mit einer noch schwächeren Beteiligung. Die Briefwahlanträge lägen mit derzeit rund 29.000 zwar auf dem Niveau von 1999. Bei einem allgemeinen Trend zur Briefwahl lasse dies darauf schließen, dass die 99er-Wahlbeteiligung von 41,6 Prozent in Dortmund unterschritten werden könnte. In der Landeshauptstadt Düsseldorf liegt die Zahl der Briefwahl-Anträge derzeit rund 10 Prozent unter dem Wert zum gleichen Zeitpunkt vor fünf Jahren. Deutlich weniger Briefwähler verzeichnet auch die Stadt Aachen: Helga Heckmann vom dortigen Wahlamt rechnet aber noch mit mehr Andrang in der kommenden Woche. Unter den Vergleichswerten von 1999 liegen die Briefwahlanträge auch in Bielefeld und Duisburg.

Ein Plus von zehn Prozent meldet dagegen das Wahlamt in Essen – dort sind bisher 30.000 Anträge eingegangen.