Neue Platten
: Die Transsylvanians möchten den Schweiß fließen sehen

Transsylvanians „Igen!“ (Westpark Music) Release-Party 4. 6. Kesselhaus

Wer aus Ungarn mehr als nur Béla Bartók im Plattenschrank stehen hat, kennt vielleicht die überragenden Muzsikás aus dem Terrain der traditionellen Musikpflege, und aus dem Feld der ins Experimentelle lappenden Rockmusik könnte man Kampec Dolores nehmen. Packt man beides mit einigen Abnähern hier und da zusammen, ist man auch schon gut bei den Transsylvanians aufgehoben, den Berliner Ungarn, die auf ihrer nun fünften CD „Igen!“ (übersetzt Ja!) wieder mit gewieftem Folkrock aufwarten. Für schweißtreibende Tanzrunden ist der gedacht. Ohne modische Mätzchen immer nach vorne drängelnd, aber halt mit den rhythmischen Markierungen, die den Punk fühlen und vom Balkan stammen. Mit den Transsylvanians geht beides: Kann man zu Pogo rempeln und die Musik ist auch Rundtanz-tauglich, also eine prima Wagenburgmucke, bei der sich außer dem Beat nichts ungebührlich nach vorne drängelt und wo sich viel ineinander verhäkelt – am auf- und sinnfälligsten die deutsch/türkisch/englischen Textzeilen im Titel „Berlin Babylon“. Ansonsten wird Ungarisch gesungen, immer schön gemeinschaftlich im weiblich-männlichen Wechsel. Befeiert wird die Platte am heutigen Freitag ab 22 Uhr im Kesselhaus. TM