Mexiko als Mittler in Kolumbien

BUENOS AIRES taz ■ Die zweitstärkste kolumbianische Guerilla ELN ist dazu bereit, Mexiko als Vermittler im kolumbianischen Bürgerkrieg zu akzeptieren. In einem Brief an den mexikanischen Präsidenten Vicente Fox akzeptierten die Guerilleros des „Nationalen Befreiungsheeres (ELN)“ das Angebot von Fox, bei möglichen Friedensgesprächen zwischen Rebellen und Regierung als Garant aufzutreten. Am Wochenende hatte Kolumbiens rechter Präsident Álvaro Uribe bei einem Staatsbesuch in Mexiko gesagt, er sei zu Friedensgesprächen mit der ELN bereit. Einzige Bedingung: Ein Waffenstillstand zwischen Armee und Guerilla müsse international überwacht werden. Prompt bot sein Gastgeber, Mexikos Präsident Fox, an, diesen Part zu übernehmen. Bislang herrschte Funkstille zwischen Guerilla und Regierung in Kolumbien. Seit Uribes Amtsantritt im Jahr 2002 hat er als Präsident auf einen militärischen Sieg im Guerillakrieg gesetzt und den rechtsextremen Paramilitärs die Hand ausgestreckt. Wenn er jetzt auf die ELN zugeht, dann vermutlich, um seinen Kampf gegen die Farc-Guerilla zu legitimieren und die Guerilla zu spalten. Die Farc verfügt über etwa 17.000 Kämpfer, während die ELN inzwischen nur noch auf etwa 4.500 bewaffnete Guerilleros zählen kann. MAL