Arzt nix verstehn

Wegweiser zu Ärzten mit besonderen Sprachkenntnissen

taz ■ „Stellen Sie sich vor, sie halten sich während eines Arztbesuches die Ohren zu.“ Auf diese Weise versuchte Gesundheitsamtsleiter Jochen Zenker das Problem von Sprachbarrieren bei der Behandlung von MigrantInnen zu verdeutlichen. Der „Gesundheitswegweiser für Migrantinnen und Migranten“ soll da helfen. Gesundheitssenatorin Karin Röpke (SPD) stellte die Broschüre gestern als einen Baustein auf dem Weg zu einer besseren Versorgung vor.

Doch der Name täuscht. Die Broschüre ist nicht für die betroffenen Zuwanderer selbst, sondern für Berater, Ärzte und andere Einrichtungen gedacht. Die finden in dem fast 200 Seiten starken Heft Angaben über sprachliche Kompetenzen der niedergelassenen Ärzte in Bremen und Bremerhaven. So sollen sie im Bedarfsfall die geeignete Praxis herausfinden können. „Das kann aber nur ein Anfang sein“, sagt Zahra Mohammadzareh vom Gesundheitsamt, die für Recherchen und Redaktion des Wegweisers verantwortlich zeichnet. Sie fügt hinzu: „Auf einen Dolmetscherdienst, wie es ihn zum Beispiel in Hannover schon gibt, werden wir auf lange Sicht nicht verzichten können.“ CEH