Zeitungsmarkt weiter im Abwind

BERLIN taz ■ Vorsicht: Deutschlands Zeitungsverlage sind dabei, zu „komplexen Medienunternehmen mit unterschiedlichen Informations- und Kommunikationskanälen“ zu mutieren, meldet der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). So etwas strengt an und führt zu Übellaunigkeiten der bis vor kurzem renditeverwöhnten Verleger. Vor allem kleine Verlage stünden nun an der „Grenze ihrer Belastbarkeit und Möglichkeiten“, so BDZV-Geschäfsführer Volker Schulze. Dahinter lauert der Werberückgang: Von Januar bis Mai schrumpften die Anzeigenumfänge (nicht die Umsätze) laut BDZV noch einmal um knapp sieben Prozent. Spitzenreiter war wieder einmal der Stellenmarkt (–37,6 Prozent). Bei solchen Werten wird ein durchschnittlicher Auflagenrückgang um knapp zwei Prozent im Vorjahrsvergleich schon fast zum pragmatisch-positiven Ergebnis. Staatliche Hilfen wie Subventionen will der BDZV jetzt nicht gerade, aber „faire Rahmenbedingungen“. Zum Beispiel ein Kartellrecht, das „erweiterte Kooperationsmöglichkeiten“ – vulgo: Zusammenschlüsse – der Verlage ermöglicht. STG