Türen geöffnet

Nach ihrer Baltikumreise zieht Schleswig-Holsteins Landeschefin Heide Simonis eine positive Bilanz

Kiel dpa ■ Gesundheitswesen und Schifffahrtssicherheit sind nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) die Hauptthemen der künftigen Kooperation mit den baltischen Staaten. „Die Zusammenarbeit wird immer konkreter“, sagte Simonis nach ihrer Reise ins Baltikum. „Mit dem EU-Beitritt ist der Prozess des Lernens und Ummodellierens für die Balten vorbei.“

Schleswig-Holsteins Angebot, bei Reformen im Gesundheitswesen zu helfen, sei von den Regierungen in Tallinn, Riga und Vilnius „dankbar“ angenommen worden. „Wir haben Türen geöffnet und Partner gebracht“, sagte Simonis.

So sollen nun Experten aus den Baltenrepubliken in Schleswig-Holstein über das so genannte e-Health-Projekt informiert werden. Dieses soll über moderne Kommunikationstechnik Telemedizin und Datenaustausch stärken und damit beispielsweise die bessere Auslastung von Spezialkliniken gewährleisten. „Immerhin wollen Estland, Lettland und Litauen 30 Prozent der Krankenhauskapazitäten abbauen.“

Große Unterstützung hätten die Vorschläge zur Sicherheit der Ostseeschifffahrt gefunden. „Wir hoffen“, erklärte die schleswig-holsteinische Landeschefin, „dies nun gemeinsam in Brüssel durchzubringen.“ Den baltischen Ministerpräsidenten sei die Problematik bewusst. „Im Notfall sind grenzübergreifende Aktionen notwendig“, kündigte Simonis an. Dazu wolle man nun neben der auf höhere Sicherheitsstandards zielenden Kieler Initiative auch einen gemeinsamen Katastrophenplan für den Ostseeraum aufstellen.