Zentimeterarbeit

Eine Winzigkeit fehlt den Calgary Flames zum Stanley Cup, stattdessen findet heute Spiel 7 in Tampa Bay statt

BERLIN taz ■ Nicht viel mehr als ein Zentimeter war es, der den Calgary Flames am Samstag zum Gewinn des Stanley Cups fehlte. Kurz vor Schluss des sechsten Matches im NHL-Finale gegen Tampa Bay Lightning war der Puck beim Stande von 2:2 von einer Kufe des Stürmers Gelinas abgeprallt, und es schien, als hätte ihn Tampa-Keeper Khabibulin erst hinter der Torlinie abgewehrt. Da der Schlittschuh nicht aktiv zum Puck ging, hätte der Treffer wohl gegolten. Schieds- und Torrichter ließen das Spiel jedoch weiterlaufen, und auch die Supervisor an den Fernsehmonitoren wagten nicht zu intervenieren, weil sie nicht hundertprozentig sicher waren. Nach 33 Sekunden der zweiten Verlängerung traf Lightning-Angreifer Martin St. Louis zum 3:2 und glich die Serie zum 3:3 aus.

Bitter für die Calgary Flames, die den Cup fast schon in den Händen hatten und nun heute in Florida zum entscheidenden Match antreten müssen. Vor 15 Jahren haben sie zuletzt den Stanley-Cup gewonnen, wenn sie diese Chance verpassen, kann es gut wieder 15 Jahre oder länger dauern, bis sie die nächste bekommen. Dennoch wollte Darryl Sutter nicht mit den Schiedsrichtern hadern. „Es muss klar bewiesen sein, sonst ist es kein Tor“, sagte der Flames-Coach, während die Fans vor dem Saddledome das riesige Banner mit der Aufschrift „Tonight’s the Night“ kleinlaut wieder einrollten. „Großartige Serie, zu der ein Spiel 7 perfekt passt“, freute sich hingegen Lightning-Coach John Tortorella. MATTI