Sachs will Plakate zurück

Gericht prüft Erbenansprüche auf seltene Sammlung

Das Landgericht verhandelt seit Dienstag über die Erbenansprüche auf die Plakatsammlung Sachs des Deutschen Historischen Museums (DHM). Der im US-Staat Florida lebende Sohn des jüdischen Zahnarztes Hans Sachs will die Rückgabe von mehreren tausend von seinem Vater zusammengetragenen Werke erreichen. Wann mit einem Urteil zu rechnen ist, konnte eine Sprecherin des Gerichts nicht sagen. Zu der Sammlung, die sich seit der Wiedervereinigung im Bundesbesitz befand und zuletzt dem Berliner Museum übereignet wurde, gehören bedeutende Stücke wie ein Titelblatt des Simplicissimus. Das Pamphlet gegen Kaiser und Militär von 1897 war von der Gestapo beschlagnahmt worden. Hans Sachs emigrierte 1938 in die USA. Nach dem Krieg wurde ein Konvolut der Plakate in einem Keller gefunden und dem DDR-Museum für Deutsche Geschichte übergeben, das nach der Wende mit dem DHM fusionierte. epd