Mythos begraben

EU bestätigt Unterstützung für Fehmarnbelt-Querung. Naturschützer kritisieren das „unsinnige“ Projekt

brüssel/bonn dpa/ots ■ Die EU-Kommission unterstützt nachdrücklich den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung. Das erklärte der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) gestern in Kiel. Rohwer war in den vergangenen Tagen in Brüssel mit dem für das Europäische Verkehrsnetz zuständigen Direktor in der EU-Kommission, Alfonso González-Finat, zusammengetroffen.

Keinen Zweifel habe González-Finat laut Rohwer daran gelassen, dass die Fehmarnbelt-Querung als eines von vier grenzüberschreitenden Projekten von vorrangiger Bedeutung im Vorschlag der Kommission enthalten sein werde. Wichtig sei nun, dass es zu einer baldigen Einigung zwischen Deutschland und Dänemark komme. Da es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt handele, sei eine 20-prozentige Förderung durch die EU vorgesehen. Die feste Querung der 19 Kilometer breiten Wasserstraße zwischen der Insel Fehmarn und Dänemark ist eines der größten und mit mindestens 4,3 Milliarden Euro Baukosten der teuersten Verkehrsprojekte im Ostseeraum.

„Aus ökologischer und ökonomischer Sicht wäre das ein echter Schildbürgerstreich“, kritisierte NABU-Vizepräsident Christian Unselt das Projekt. „An keiner Stelle in Mitteleuropa bündeln sich die Zugwege der Vögel derart stark wie hier“, so Unselt. Wer ein derart sinnloses Prestigeobjekt plane, riskiere das Ende des Mythos Vogelfluglinie. Unselt forderte, das „unsinnige Projekt“ zu begraben.