Dräger als Bremser

Wahl für Nachfolge des HAW-Präsidenten scheiterte an fehlendem Hochschulrat. Drucksache für gleich mehrere Hochschulräte noch für August angekündigt

Mit einem kleinen Eklat endete am Donnerstagabend die Sitzung des Hochschulsenats der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Eigentlich – so der vor Monaten mit der Behörde abgestimmte Zeitplan – sollte an diesem 10. Juli erstmals ein HAW-Hochschulrat gewählt werden, der anschließend per Wahl dafür sorgt, dass die vakante Stelle des zurückgetretenen Präsidenten Hans-Gerhard Husung wieder besetzt wird. Doch das Timing scheiterte an dem für sein Tempo bekannten Wissenschaftssenator Jörg Dräger. Er konnte noch nicht, wie geplant, seine vier Kandidaten für das neue Gremium präsentieren.

„Die HAW hatte ihre Hausaufgaben gemacht. Wir haben Kandidaten für den Hochschulrat und auch für das Amt des Präsidenten“, empört sich Björn Karisch, der zusammen mit den übrigen studentischen Vertretern des Hochschulsenats die Sitzung verließ und von einer „Sabotage“ der Präsidentenwahl spricht.

Danach standen Leitentscheidungen zur Reform der HAW auf der Tagesordnung, die unter anderem die Konzentration der 13 Fachbereiche auf fünf Fakultäten vorsieht. Weil sie darüber ohne die Studierenden nicht reden wollten, verließen drei weitere Mitglieder die Sitzung, die somit beschlussunfähig war.

„Wir wollen auch, dass die HAW schnell einen neuen Präsdienten bekommt“, versichert Drägers Sprecherin Sabine Neumann. Die Verzögerung habe jedoch externe Gründe. Dräger habe zwar vier Kandidaten für den HAW-Hochschulrat, doch müssten diese vom politischen Senat der Hansestadt ernannt werden. Eine entsprechende Drucksache mit der Besetzungsliste mehrerer Hochschulräte finde aber erst im August Platz auf dem Senats-Terminkalender.

Die Namen der Kandidaten für die Husung-Nachfolge sind übrigens noch geheim. Sie kennt nur der HAW-eigene Findungsausschuss. KAIJA KUTTER