Vom Airport Bremen ins All

Wanderausstellung der DFG zeigt die Vision „Der neue Weg ins All“: Senkrechtsstarts von Weltraum-Bahnhöfen sollen überflüssig werden, von jedem Flughafen geht’s ab ins All

taz ■ Zehn Uhr Start der Maschine nach Berlin, 11.15 Start des Weltraumtransporters zum Mond oder zur Raumstation – so etwa könnte der Flugplan eines deutschen Verkehrsflughafens in 30 Jahren aussehen, wenn es nach der „Deutschen Forschungsgemeinschaft“ (DFG) geht. Dafür brauchen die Wissenschaftler aber noch dreistellige Millionensummen und zwei Jahrzehnte Zeit. Am Donnerstag wurde in der Halle des Bremer Flughafens die Ausstellung eröffnet, mit der die DFG seit einiger Zeit um die Welt tingelt, um für den Forschungsstandort Deutschland und das Projekt „Raumtransporter“ zu werben.

Die Idee ist so schlicht wie faszinierend: Bis an den Rand der Erdatmosphäre soll ein spezielles Transportflugzeug die Weltraumkapsel bringen, huckepack sozusagen. Erst dort soll sich ein Raumfahrzeug von dem Flugzeug lösen. Beide Fluggeräte sollen wie Flugzeuge auf der Erde landen können. Ein Kilo Nutzlast in den Weltraum zu bringen kostet bisher soviel wie ein Kilo Gold. Die beiden Komponenten des neuen Systems würden wiederverwendbar, also kostengünstiger sein. Auch die enormen Kosten der Senkrechtstarts und die Unterhaltung von gigantischen Start-Rampen würden überflüssig.

Wissenschaftler der Technischen Hochschule Aachen arbeiten an den Strömungsproblemen der Raumtransporter, Wissenschaftler aus Stuttgart arbeiten an der Frage, welches Material die Hitze besser verträgt als die bisher verwendeten Kacheln.

Die Ausstellung „Der neue Weg ins All“ zeigt (bis zum 7. Oktober) die Stationen auf dem Weg ins All an einer Reihe von Ständen in der Abflughalle des Flughafens. Die Videos sind auch über das Internet abrufbar (www.dfg.de/raumtransportersystems). kawe