Der Trick mit der Kasse

Anklage gegen Serientäter: Als „Krankenkassen-Mitarbeiter“ bestahl und betrog er 24 alte Menschen

Nach einer Serie von Diebstählen bei Senioren hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 36-Jährigen erhoben. Der Mann, der sich seinen Opfern gegenüber als Mitarbeiter einer Krankenkasse ausgab, soll in 24 Fällen Rentner in deren Wohnungen bestohlen haben. Daneben werde ihm auch Betrug zur Last gelegt, teilte der Sprecher der Senatsjustizverwaltung, Björn Retzlaff, gestern mit. Die Rentner seien insgesamt um mehr als 10.000 Euro geprellt worden sein.

Nach den bisherigen Ermittlungen soll sich der vermeintliche Krankenkassen-Angestellte bis November 2002 Zutritt zu den Wohnungen der Senioren im Alter zwischen 77 und 93 Jahren verschafft haben, indem er behauptete, Gehhilfen überprüfen zu müssen. In einem unbeobachteten Moment soll er dann ec-Karten und Bargeld entwendet haben. Mit den Karten soll der Betrüger auch Geld von Bankautomaten abgehoben haben. Die Bestohlenen hatten laut Justizsprecher Retzlaff die Geheimzahl meist offen notiert und sie zusammen mit der Karte aufbewahrt.

Manche überließen dem Mann ihre Geldkarte sogar aus freien Stücken. Er habe ihnen vorgespiegelt, für sie Reparaturen oder Einkäufe bezahlen zu müssen. Der Angeschuldigte, der lange Zeit über keinen festen Wohnsitz verfügte und sich nur in Hotels aufhielt, wurde am 20. Januar dieses Jahres festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. DPA