Thyssen ohne Finnen

Der ThyssenKrupp-Konzern lässt eine Option zur Übernahme der finnischen Valmet-Automotive aus

ESSEN dpa ■ Der ThyssenKrupp-Konzern verkauft seine zehnprozentige Beteiligung am finnischen Automobilzulieferer Valmet Automotive an dessen Mutterunternehmen Metso zurück. Wie Metso gestern in Helsinki mitteilte, machte die ThyssenKrupp Automotive AG (TKA) nicht von der 2001 vereinbarten Option zur Übernahme aller Anteile an Valmet bis Ende 2003 Gebrauch. Deshalb werde man nun die damals vereinbarte Minderheitsbeteiligung rückgängig machen. Die Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp als Zulieferer solle fortgesetzt werden.

Ein TKA-Sprecher erklärte, die Partner hätten zwei Jahre lang gemeinsam versucht, an neue Aufträge zu gelangen. Dies sei jedoch nicht gelungen. Aus diesem Grund habe TKA die Option zur Übernahme der übrigen 90 Prozent nicht genutzt und gebe daher wie vereinbart die Minderheitsbeteiligung zurück.

Valmet betreibt im Südwesten Finnlands die Auftragsfertigung von Porsche Boxster und Boxster S. Mit einer Jahresproduktion von 19.000 Wagen im vergangenen Jahr und 10.000 bis 11.000 in diesem Jahr sind die Anlagen der Fabrik nicht ausgelastet. Wichtigster Grund dafür ist die Kündigung eines Liefervertrages mit dem zu General Motors gehörenden Saab-Konzern, für den Valmet bis zum vergangenen Jahr Cabrios gebaut hatte. Der Vertrag mit Porsche über die Boxster- Fertigung läuft bis 2008 mit einer Option zu Erweiterung der Zusammenarbeit.

Metso, einer der weltweit führenden Anbieter von Anlagen für die Papierindustrie, sucht seit längerem nach Partnern zur vollständigen oder teilweisen Übernahme von Valmet Automotive, das nicht zum Kerngeschäft gerechnet wird.