HEUTE
: „Die Welt erscheint schön, aber sie ist grau“

„Einar Schleef – Tagebücher 1953–1963“. Lesung und Gespräch mit W. Menninghaus und F. Dieckmann, Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 8. 6., 20 Uhr

In diesem Jahr wäre Einar Schleef, der vor drei Jahren überraschend starb, 60 Jahre alt geworden. Neben dem unbequemen Theaterregisseur, der beispielsweise Jelineks „Sportstück“ inszenierte, gab es aber auch noch den Schriftsteller Schleef. Und der schrieb nicht nur Romane, sondern führte Zeit seines Lebens ein Tagebuch, das er immer wieder verstecken musste – erst vor der eigenen Mutter, dann vor der Stasi. Darin tippte er neben aktuellen Einträgen immer wieder alte Einträge ab, kommentierte und ergänzte sie. So entstand ein Doppelgebilde, in dem Vergangenheit und Gegenwart hart aufeinander prallen.