China: Gerangel um Transrapid

PEKING taz ■ Nicht nur in Deutschland, auch in China geht das Hin und Her um die Zukunft des Transrapid weiter: Pekings Eisenbahnministerium dementiert Presseberichte, nach denen bereits eine Entscheidung gegen die Magnetschwebebahn auf der Strecke zwischen Peking und Schanghai gefallen ist. Trotzdem gehen viele Experten davon aus, dass der Transrapid für die rund 1.400 Kilometer lange Route keine Chance hat, weil er zu teuer ist. Der Preis liegt derzeit bei 40 Millionen Euro pro Kilometer und damit dreimal so hoch wie für eine konventionelle Schienenstrecke. Eine modernisierte Schnellstrecke zwischen den chinesischen Metropolen gehört zu den Vorhaben, die im zehnten Fünfjahresplan (2001–2005) festgeschrieben sind. Für neue Trassen in ganz China sind insgesamt 12 Milliarden Dollar eingeplant. Anders als der frühere Premierminister Zhu Rongji gilt sein Nachfolger Wen Jiabao, der seit März im Amt ist, nicht als Transrapid-Enthusiast. In den letzten Wochen hat es beim Bau der Schanghaier Trasse technische Pannen gegeben. Diese könnten teure Verzögerungen zur Folge haben, da Kabel stellenweise verschmorten und erneuert werden müssen. Der kommerzielle Testbetrieb sollte ursprünglich im Oktober dieses Jahres beginnen. JUTTA LIETSCH