BMW und VW ordnen Kurzarbeit an

BMW fordert staatliche Garantien aus dem Bankenrettungsfonds für Finanztochter

MÜNCHEN dpa ■ Als Folge der weltweiten Umsatzeinbrüche schickt BMW 26.000 Mitarbeiter in die Kurzarbeit. Betroffen sind die Standorte Dingolfing, Regensburg, Landshut und Berlin, teilte der Autokonzern am Dienstag in München mit. Für seine Finanztochter BMW Financial Services prüft das Unternehmen außerdem einen Antrag auf staatliche Garantien über den Bankenrettungsfonds SoFFin. Auch VW schickt seine Mitarbeiter in Kurzarbeit; allerdings nur fünf Tage Ende Februar. 61.000 Beschäftigte sind davon betroffen.

Noch in der vergangenen Woche hatte ein BMW-Sprecher gesagt, Kurzarbeit sei für den Konzern kein Thema. Die nun von Unternehmensspitze und Betriebsrat vereinbarte Maßnahme soll für zwei Monate gelten. Im Februar und März sollen die Beschäftigten an ausgewählten Tagen kurzarbeiten. Am stärksten betroffen ist der Standort Dingolfing, wo insgesamt 15.000 Beschäftigte in Kurzarbeit geschickt werden. In Regensburg sind es 8.000, in Landshut 2.700 und in Berlin 190 Mitarbeiter aus dem Bereich der Bremsscheibenfertigung für Autos. Die Motorradproduktion in Berlin sei nicht betroffen. In München und Leipzig sei keine Kurzarbeit vorgesehen. Alle betroffenen BMW-Arbeiter sollten inklusive Kurzarbeitergeld weiter mindestens 93 Prozent ihres Nettoeinkommens erhalten. Wie ein BMW-Sprecher sagte, prüft der Konzern „gemeinsam mit anderen deutschen Autoherstellern“ die Inanspruchnahme staatlicher Garantien für Anleihen seiner Finanztochter. Mit den Garantien wolle BMW Anleihen absichern, mit denen er sich Geld zur Finanzierung von Autokrediten besorge.

Frankreich stützt unterdessen seine krisengeschüttelte Autoindustrie mit einer zusätzlichen Finanzspritze von 5 bis 6 Milliarden Euro. Die Zahl nannte Premierminister Francois Fillon am Dienstag auf einem „Auto-Gipfel“ in Paris. Als Gegenleistung dürften die Unternehmen die Produktion nicht ins Ausland verlagern.