In Bella Italia brodelt es

Schröder verteidigt Verzicht auf den Adriaurlaub. Italiens Vizepremier Fini: Berlusconi muss Lega Nord maßregeln

BERLIN/ROM rtr/afp/dpa ■ Bundeskanzler Schröder (SPD) hat seine Entscheidung verteidigt, seinen Italienurlaub wegen antideutscher Äußerungen aus den Reihen der italienischen Regierung abzusagen. „Ich halte unbedingt an meiner Urlaubsentscheidung fest, weil man Deutschland nicht so behandeln kann, wie es behandelt wurde“, zitierte die Financial Times Schröder gestern.

Italiens Außenminister Franco Frattini rechnet nach den antideutschen Ausfällen von Regierungsmitgliedern mit wirtschaftlichen Nachteilen für Italien. „Es wird einen Rückgang des deutschen Touristenstroms nach Italien geben“, sagte er gestern. Er rechne auch mit Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen.

Unterdessen ist Italiens Regierungschef Berlusconi von einem seiner engsten Verbündeten dazu aufgefordert worden, „seine Führung ausüben“. Er müsse der Lega Nord zu verstehen geben, dass das Maß voll sei, sagte der Vizepremier und Chef der neofaschistischen Allianza Nazionale, Gianfranco Fini, der Zeitung Corriere della Sera. Die Lega Nord trage die Verantwortung für die Krise. Deren „Exzesse und Drohungen“ hätten die Grenze des Zumutbaren erreicht, so Fini.