IG Metall: Basis für frühen Gewerkschaftstag

Kanzler Schröder kritisiert Machtkampf an Gewerkschaftsspitze und fordert schnelle Strukturreformen

BERLIN taz ■ An der Basis der IG Metall formiert sich Widerstand gegen den Machtkampf in der Führungsspitze: Als erster Bezirk forderte die bayerische IG Metall gestern, den für Oktober geplanten Gewerkschaftstag vorzuziehen und spätestens in vier Wochen einzuberufen. Auch in Baden-Württemberg forderten 540 Vertrauensleute von DaimlerChrysler einen Sonderkongress und den Rücktritt von Vizechef Jürgen Peters. Der Bezirk Hannover stelle sich einem außerordentlichen Gewerkschaftstag nicht entgegen, sagte sein Sprecher Jörg Köther gegenüber der taz; dies „ändert aber nichts an unserer Meinung, Jürgen Peters zum Ersten Vorsitzenden zu wählen“. Bei Adam Opel in Rüsselsheim wird die erste Mitgliederbefragung durchgeführt.

Erstmals hat sich gestern auch Kanzler Gerhard Schröder (SPD) in den Machtkampf eingemischt und die Gewerkschaft zum Umdenken aufgefordert. Hinter dem Konflikt zwischen IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und Vize Peters stünden Strukturfragen, die „schnell beantwortet werden“ müssten, sagte Schröder der FTD. Er empfahl, sich an der Chemiegewerkschaft IG BCE ein Beispiel zu nehmen – etwa bei maßvollen Tarifabschlüssen. TOK

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