Pille für Arme doch umsonst

Essen taz ■ Sozialhilfeempfängerinnen in Essen können aufatmen: Sie bekommen von der Stadt die Pille wieder kostenfrei. Das hat der Sozialhilfeausschuss vergangene Woche beschlossen. „Die Mitglieder haben verstanden, dass die Kosten für die vorbeugende Familienplanung geringer sind als die möglichen Kosten für Abtreibung“, sagt Hans-Peter Leymann-Kurtz, Bürgermeister für Soziales.

Die Städte Düsseldorf, Dortmund, Duisburg und Oberhausen haben bereits Anfang des Jahres die Unterstützung eingestellt, Essen hat sich Mitte Mai angeschlossen (taz berichtete). Grundlage ist das Gesundheitsmodernisierungsgesetz, das für betroffene Frauen nur noch Leistungen vorsieht, die gesetzliche Krankenkassen bezahlen. Bochum und Gelsenkirchen unterstützen wegen der Unklarheit der neuen Regelungen ihre Sozialhilfeempfängerinnen erst eimal weiter. Wie es 2005 weitergeht, weiß angesichts der Umwälzungen in der Sozialpolitik niemand. NAW