Antizyklisch kassieren

„Menschens Kind!“ beschweren sich 96er-Fans bei ihrem Präsidenten angesichts drastisch erhöhter Eintrittspreise

Hannover taz/dpa ■ Sportlich gesehen läuft die Saisonvorbereitung bei Hannover 96 plangemäß.

Wenn doch nur die Sorgen mit den eigenen Fans nicht wären. Während die 96er-Kicker favoritengemäß das Turnier um den Oddset-Cup in Hannover durch Erfolge gegen die Zweitligisten VfB Lübeck (1:0) und VfL Osnabrück (2:0) gewinnen konnten, demonstrierten 200 Fans unter dem Motto „96 gegen Fans?“ in der City. Sie kritisieren vor allem überteuerte Eintrittspreise für die kommende Saison. Die Normalpreise in der AWD-Arena liegen zwischen 16,50 Euro und 38,50 Euro. Damit erhöhen sich die Preise durchschnittlich um 50 Prozent. Zusätzlich will 96-Präsident Martin Kind einen Zuschlag für Topspiele in Höhe von fünf Euro erheben.

Eine Quittung für die umstrittene und von Kind verteidigte Preispolitik erhielten die Organisatoren des Oddset-Cup. Nur 2581 Fans wollten das Blitzturnier sehen. Das erstaunte auch Ralf Rangnick. „Es ist mir etwas unverständlich, warum beim Testspiel in Ilten so viele Zuschauer waren und innerhalb Hannovers weniger. Vielleicht liegt es ja am Schützenfest“, vermutete der 96-Coach. FOG