Helge auf Tour(en)

Helge Schneider im Tempodrom, Möckernstraße 10, Mittwoch, 9. und Donnerstag, 10. Juni, 20 Uhr

„Und ich sitz in meinem Käfig und ich bin verdammt allein“: Helge Schneider hat zwar nie bei Lee Strasberg studiert, sein schauspielerisches Einfühlungsvermögen ist aber so enorm, dass er sich auf seiner aktuellen Tournee in die Lebens- und Gefühlswelt eines Affen hineinversetzen kann! Da hockt er nun also hinter Gittern – lange Haare, unrasiert, im Nadelstreifenanzug – und wartet darauf, von einem netten Kind mit Bananen gefüttert zu werden. Aber Vorsicht: „Füttern verboten!“, so der Titel seiner neuen Performance. Da seine Band diesmal nicht mitgekommen ist, übernimmt Helge auch noch gleich die anderen Instrumente und spielt das, was die Leute einfach immer hören wollen: „Katzeklo“ oder „Ladiladiho“. Da singen die Fans dann auch gerne lautstark mit, textlich gibt es ja eher weniger Schwierigkeiten. Aber Helge ist schließlich nicht nur Komiker, sondern auch ernsthafter Jazz-Künstler, und deswegen gibt es auch noch Lieder von Leuten, die Herr Örmel heißen, einen Bio-Bauernhof besitzen und sich mit ihrer Frau Karl-Heinz im neoliberalisierten Deutschland mit nur einer einzigen Kuh über Wasser halten müssen. Wer Helge kennt, weiß: Es verspricht ein sehr ernster Abend zu werden.

BRK