HEUTE
: McKinsey kommt – nach Berlin

„McKinsey kommt“, BKA-Luftschloss am Schlossplatz in Berlin-Mitte, 9.–12. Juni, 20 Uhr

Im Februar sorgte das Theaterstück von Rolf Hochhuth für einen kleinen Skandal. Dem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann könnte dasselbe Schicksal widerfahren wie den RAF-Opfern Schleyer, Ponto und Herrhausen, hieß es in dem im Brandenburger Theater uraufgeführten Stück. Die Wellen schlugen hoch, dazu kam dann noch die Nachricht, dass sich Ackermann wegen des Verdachts der Untreue vor Gericht zu verantworten habe, aber letztendlich fiel das Stück einhellig bei der Kritik durch. Doch den Zuschauern war das offenbar egal. Die Vorstellungen im Brandenburger Theater waren jedenfalls regelmäßig ausverkauft. Vielleicht auch nur, weil Hochhuth in Zeiten von über vier Millionen Arbeitslosen, Sozialabbau und gleichzeitigen Millionenabfindungen für Manager offenbar doch den Nerv der Zeit trifft, wie schon in seinen früheren Stücken „Wessis in Weimar“ und „Stellvertreter“. Denn in „McKinsey kommt“ rückt Hochhuth – genau wie Arthur Miller vor fünfzig Jahren mit „Tod eines Handlungsreisenden“ – den „Rausrationalisierten“ in einer auf Effizienz getrimmten Arbeitswelt ins Zentrum und thematisiert die Zusammenhänge von Macht und Massenkündigungen. Jetzt ist „McKinsey kommt“ auch in Berlin zu sehen.