Unruhiger Vormittag

Heftiges Unwetter tobte gestern über Teilen Norddeutschlands. Nur Sachschaden

Hamburg dpa/taz ■ Ein heftiges Unwetter hat gestern Morgen in Teilen Schleswig-Holsteins und in Hamburg Schäden in Millionenhöhe verursacht. Der Sturm entwurzelte Bäume, Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet und Gullydeckel aus der Fassung gedrückt.

Allein in Hamburg zählte die Feuerwehr innerhalb von dreieinhalb Stunden rund 260 Einsätze. Bahnen nach Berlin, Kiel und Westerland mussten umgeleitet werden. Auch auf den Autobahnen bildeten sich lange Staus. Vermutlich durch Blitzeinschlag entzündete sich im niedersächsischen Stade ein Wasserstoffgemisch, das aus einem Schornstein des Chemiebetriebs Dow Deutschland strömte. Dem Unternehmen zufolge sei dabei aber kein Schaden entstanden.

Im Kreis Pinneberg fiel teilweise der Strom aus. Nahe Wulfshagen im Kreis Rendsburg-Eckernförde schlug der Blitz in eine Windkraftanlage ein. Die Feuerwehr ließ die Gondel kontrolliert abbrennen, weil sie in der Höhe nicht löschen konnte. Zwei Reetdächer im Kreis Nordfriesland traf der Blitz, ein unbewohntes Haus brannte nieder.

Als Grund für die Kapriolen wurde die Vermischung von unterschiedlich feuchten und warmen Luftmassen genannt, die von der Aller bis fast bis zur dänischen Grenze gereicht hätten. Trotz weiter bestehender Gefahr von Gewitterregen und Sturmböen hob der Deutsche Wetterdienst gegen Mittag seine Unwetterwarnung auf.