Analyse löst Ratlosigkeit auf

betr.: „Raus aus der Armut“, tazvom 16. 1. 09

Die Aussagen in Ute Scheubs Artikel kann ich nur begrüßen. In der Tat scheint die Krise Akteure und auch Kritiker zu lähmen. Tiefer gehende Kritik und vorhandene Gegenentwürfe findet man auch in der taz bislang kaum. Seit 2.000 Jahren wird über das System von Zins und Zinseszins gestritten.Die exponentiell ansteigenden Zinsgewinne/Kosten verschlingen mittlerweile schon jeden dritten Euro des Bruttosozialprodukts. Der Zins macht Reiche reicher und Arme zahlreicher, er ist die Wachstumspeitsche, die uns nicht zur Ruhe kommen lässt. Die Analyse des Zinssystems löst den Knoten der Ratlosigkeit auf.

Basis des Lösungsansatzes ist ein Negativzins oder eine Geldumlaufgebühr, wie sie 1932 in einer Regionalwährung in Wörgl eingeführt wurde. Basierend auf Analysen von Keynes und Gesell werden von Kritikern wie Helmut Creutz oder B. Senf realistische Gesellschaftsmodelle formuliert. Es wird höchste Zeit, darüber zu diskutieren. RAINER BÄHRENS, Rotenburg a. d. Fulda