Kritik an Howard wegen Irakkrieg

SYDNEY ap ■ Der australische Ministerpräsident John Howard gerät wegen der Beteiligung am Irakkrieg jetzt auch in der eigenen Partei in die Kritik. Exregierungschef Malcolm Fraser schrieb gestern in der Zeitung Sydney Morning Herald, die Regierung unterhalte zu enge Beziehungen zu den USA. Sie müsse erklären, warum der Krieg mit falschen Angaben über angebliche Urankäufe Iraks begründet worden sei. Mit der Beteiligung am Irakkrieg habe Australien die Feinde Amerikas unnötigerweise selbst zu Feinden erklärt, schrieb Fraser. „Man könnte glauben, wir sind ein ganz und gar unterwürfiger Verbündeter“, erklärte er weiter. „Die Australier sollten jetzt fragen, welche anderen Interessen wir im Zuge der Unterstützung der derzeitigen amerikanischen Regierung aufgeben.“ Fraser war von 1976 bis 1983 Ministerpräsident. Er gehört wie Howard der Liberalen Partei an. Das Außenministerium und zwei Geheimdienste hatten kürzlich eingeräumt, die Regierung nicht informiert zu haben, dass die Angaben zu den Urankäufen zweifelhaft waren.