wählen für dumm
: Geopolitik für Döner-Hasser

Die Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Alexander Klinke zeigen, wie verbiestert der Anti-Türkei-Kurs von CDU-Chefin Angela Merkel an der Basis umgesetzt wird. Die Stimmungsmache des selbsternannten Geopolitikers aus der Provinz ist nur ein Indiz für die innerparteilich erfolgreiche Kampagne Merkels. Die historisch grobschlächtige Ausgrenzung der Türkei, das Totschlagargument von den 25 Millionen anatolischen Subventions-Bauern, die rechtspopulistische Rhetorik gegen die vermeintlich drohende Massenflucht aus der Türkei – all diese politischen Kampfbegriffe sind von Frau Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber erfunden worden. Herr Klinke aus Neuenrade plappert sie nur nach.

KOMMENTAR VONMARTIN TEIGELER

Merkel, Stoiber und die zahlreichen Klinkes im Land mögen am Wahlsonntag Erfolg haben mit ihren plumpen Versuchen, Türken-Hasser und Döner-Feinde an die Wahlurnen zu locken. Der Realität in Deutschland werden Sie damit nicht gerecht. Andere im CDU-Landesverband NRW sind immerhin einen Schritt weiter. Christdemokraten an Rhein und Ruhr nähern sich den hier lebenden Migranten an – schwerfällig, aber immerhin. Die Bemühungen dieser Christdemokraten werden von Brachial-Wahlkämpfern wie Klinke torpediert. Bleibt nur eine Hoffnung: Dass Klinkes rechte Wähler tatsächlich erst am 13. September ins Wahllokal gehen, wie es der zeitlich offenbar auch desorientierte Neuenrader ihnen angeraten hat.