SPD will Abitur für alle

In der Debatte um die Zukunft von Haupt- und Realschulen hat die SPD-Landtagsfraktion eine Stärkung der Gesamtschulen und die Chance für möglichst alle Kinder zum Abitur gefordert. „Es werden nicht alle Abitur machen, es werden nicht alle studieren, aber alle müssen die Chance dazu haben“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner am Donnerstag. Die Schülerzahlen an Hauptschulen seien rückläufig, weil Schüler dort kaum Perspektiven auf das Abitur hätten. „Jeder weiß, dass Hauptschulen keine Zukunft haben“, sagte Jüttner.

Das Beispiel Schleswig-Holstein zeige, dass ein Zusammenschluss von Haupt- und Realschulen zu Regionalschulen keine Lösung sei. Eltern, deren Kinder nicht für ein Gymnasium infrage kämen, schickten sie jedoch lieber auf Gemeinschaftsschulen. „Das Beispiel zeigt, dass die stärkere Kooperation von Haupt- und Realschulen nicht angenommen wird“, sagte die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Frauke Heiligenstadt.

Wegen des Schülerrückgangs hatte Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) eine stärkere Kooperation von Haupt- und Realschulen in Niedersachsen angekündigt. „Das, was da angedacht ist [...] ist ein Schritt, der viel viel zu kurz greift“, sagte Jüttner. Im Februar will die SPD einen Entschließungsantrag in den Landtag einbringen, wonach die Genehmigungskriterien für neue Gesamtschulen gelockert werden. DPA