Frauenfeindlich

Betr.: „Dieser Sport ist Pop“, taz nord vom 25. Juni Mit Begeisterung habe ich den Bericht über Unihockey gelesen. Es ist wirklich ein schnelles und spannendes Spiel, dem zuzuschauen richtig Spaß macht. Aber es gibt da einen großen Wermutstropfen: Leider ist auch dieser schöne junge Sport dabei, den meisten Sportverbänden folgend, Frauen in das Ghetto reiner Damenmannschaften zu verbannen. Während aber in anderen Sportarten langsam auch gemischte Teams zugelassen werden, bewegt sich das „poppige“ junge Unihockey schnurstracks in Richtung 19. Jahrhundert!

Erst vor kurzem hat der Niedersächsische Unihockeybund klammheimlich beschlossen, die sexuelle Diskriminierung einzuführen. Das betrifft auch die Bremer Sportlerinnen und Sportler aus Uphusen und Oslebshausen, die mit Teams aus Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein in einer Liga spielen. Diese beiden gemischten Teams aus dem Bremer Raum dürfen nach dem unerforschlichen Willen einer Delegiertenversammlung ab Herbst 2004 nicht mehr antreten, da in Zukunft nur noch eingeschlechtliche Mannschaften zugelassen werden.

Das Pikante dabei: bis vor kurzem war der Einsatz von Frauen in Männerteams in diesem jungen Sport wegen der kleinen Zahl der SpielerInnen absolut notwendig. Deshalb gab es auch keine Regelungen, die dies verboten. Jetzt aber wächst der Sport und „die Mohrin kann gehen?“. Die gewachsenen und funktionierenden Teams werden auseinandergerissen. Die Frauen werden nach Hause geschickt. Oder sollen sich einen neuen Verein suchen, der eine Damenmannschaft hat. (...)

Viel ältere Sportarten haben schon meines Wissens die überholten Vorstellungen der viktorianische Epoche hinter sich gelassen: Der Reitsport, der Motorsport, Schach, sowie der große Bruder des Unihockeys: Eishockey. Hinrich Hayessen, Bremerhaven