Rumsfeld: Koordinierter Widerstand im Irak

Erneut kommt ein US-Soldat bei Anschlag ums Leben. Irakischer Regierungsrat vertagt Entscheidung über Vorsitz

WASHINGTON/BAGDAD ap/dpa ■ US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat erstmals einen organisierten Widerstand gegen die US-Truppen in Irak eingeräumt. Besonders im Norden Iraks würden die Anschläge koordiniert, für den Rest des Landes sei dies noch nicht geklärt, sagte Rumsfeld im Fernsehsender NBC. Für die kommenden Wochen sei mit einer Zunahme der Anschläge zu rechnen, da die verbotene Baath-Partei mehrere Jahrestage feiere. Auf die Dauer der Besatzung wollte sich Rumsfeld nicht festlegen. Derzeit sind 150.000 US-Soldaten im Irak stationiert.

Auch gestern kam wieder ein US-Soldat bei einem Granatangriff auf einen Militärkonvoi ums Leben. Bei diesem Angriff wurden sechs weitere Soldaten verletzt. Nahe dem US-Hauptquartier in Bagdad explodierte eine Autobombe. Menschen kamen dabei offenbar nicht zu Schaden. Bei neuen Durchsuchungsaktionen der US-Streitkräfte wurden 226 verdächtige Iraker festgenommen. Der neue irakische Regierungsrat hat entgegen ursprünglicher Absicht gestern noch keine Entscheidung über den Vorsitz des Gremiums getroffen. Mit dieser Frage soll sich jetzt eine eigene Kommission befassen. KLH

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