Rock in der Halfpipe

Gute Laune statt Wettbewerb: Nachwuchsbands rocken beim Soundgarden-Festival. Ohne Konkurrenzdruck sollen sie im Sportgarten für eine lockere Atmosphäre sorgen

Mit Bühnenerfahrung, ohne Plattenvertrag: Hauptsache, der Draht zum Publikum stimmt

Punkrock, Alternative und Metal zwischen Basketballfeld und Kletterwand: An diesem Wochenende findet im Sportgarten ein Festival für Nachwuchsbands statt. Die Bühne wird in der überdachten Skaterbahn aufgebaut. Organisiert haben das „Soundgarden“-Festival drei Mitglieder der Schülerband „Posers“: Valentin Werner, Antonio Franke und Max Maurer.

Mit ihrer eigenen Band standen die „Posers“ bereits öfters auf der Bühne. Vor drei Jahren beurteilte die taz sie beim Schulrockfestival als „Entdeckung des Abends“. Ihren Stil beschreiben die fünf Jungmusiker als „melodischen Rock, geprägt von Bands wie den Red Hot Chili Peppers“.

Die Vorbereitung des Festivals dauerte gut ein Jahr. Die Bands, die am Freitag und Samstag auftreten, stammen aus dem Bekanntenkreis der Organisatoren: insgesamt zehn Formationen aus Bremen und der Region. Die jüngsten Musiker sind 17 Jahre alt, die ältesten 25. Die Newcomer besitzen zwar allesamt Bühnenerfahrung, aber keine Plattenverträge. Üblicherweise treten sie bei Nachwuchs-Wettbewerben oder kleineren Veranstaltungen auf. Max Maurer betont, wichtig für die Auswahl sei es gewesen, dass die Gruppen mit dem Publikum umgehen können. Bei den „Posers“ ist der Abiturient mit den langen Dreadlocks für die Basslinie zuständig.

Die meiste Zeit ging im Vorfeld für die Sponsoren-Suche drauf, denn „damit viele kommen, muss es günstig sein“, so Maurer. Insgesamt riefen die Veranstalter bei 400 Firmen an. „Die machten sich aber meist nichts draus, dass eine Schülerband ein Festival veranstaltet“. Dennoch konnten sie ein paar große Unternehmen gewinnen und so den Eintritt für das Zwei-Tages Ticket bei 14 Euro festsetzen. „Sonst müssten wir 30 Euro verlangen. Das bringt dann aber nichts.“ Relativ unproblematisch hingegen kamen sie an Sachleistungen. T-Shirts und Konzertkarten gibt es im Rahmenprogramm zu gewinnen: bei einem Kicker-Turnier und Verlosungen.

Normalerweise sind Nachwuchs-Festivals durch Wettbewerb geprägt. Bei „Soundgarden“ hingegen gibt es keine Konkurrenz. Die Gruppen sind gleichberechtigt. Keine von ihnen wird als Höhepunkt angekündigt. Sie sollen in lockerer Atmosphäre für Stimmung sorgen und nicht um den Titel der Besten ringen.Axel Lerner

Soundgarden-Festival: Heute ab 18 Uhr, Samstag ab 16 Uhr. Musikprogramm jeweils bis Mitternacht. Im Sportgarten, nahe Weserstadion. Infos: www.sound-garden.de