Staatliche Verfolgung

Staatsanwalt verfolgt Dieb in wilder Autojagd über Gehwege – fängt aber nur Geldscheine

taz ■ „Beinahe wäre es das kürzeste Verfahren der Justizgeschichte geworden.“ So weist die Pressestelle der Bremer Staatsanwaltschaft auf eine ungewöhnliche Verfolgungsjagd hin, die sich ein Bremer Staatsanwalt am Montagabend mit einem unbekannten Dieb lieferte. Einigermaßen ungewöhnlich auch der Ausgang der Hetzjagd im Privatwagen über die Gehwege im Stadtteil Findorff: Der kurzfristig gestellte Dieb kapitulierte und warf dem Verfolger die geraubten Geldscheine – „nur kleine Scheine“ – durchs offene Schiebedach in den Wagen, verschwand dann aber unerkannt.

Der Vertreter der Judikative hatte eingegriffen, nachdem er die Hilferufe einer 43-jährigen Ladenangestellten in der Hemmstraße bemerkt hatte. Ihr hatte der Täter kurz vor Ladenschluss in die Kasse gelangt und die Flucht angetreten. Dessen Verfolger kommentierte gestern trocken: „Ich hätte den Dieb gerne gefasst.“ ede