berliner szenen Schwarzenegger, etc.

Mal ohne Brille

Hinter der Absperrung am roten Teppich steht auf den Stehtischchen das „Wasserspray“ einer österreichischen Firma bereit. Ist es ein Deo oder ist es ein Getränk?, fragt man sich da, beim Warten auf Arnold Schwarzenegger. 19.15 Uhr soll er über den roten Teppich am Sony Center zur Europapremiere von „Terminator 3“ gehen. Fernsehteams warten, Fotografen tragen Haushaltsleitern in allen Größen mit sich herum. Ein armes totes Schwein hängt am Spieß – nach dem Film findet hier die Party statt. Völlig unbeachtet laufen die ersten Gäste ein, viele große, breitschultrige Männer. Wer sind diese Fremden? Betreibt Arnie vielleicht eine Türsteherfirma in Berlin und hat die Belegschaft eingeladen? Jetzt kommt Bewegung auf. „Katharina, Katharina! Komm!“, rufen die Fotografen. „Dreht euch noch mal!“ Es geht um Tom Gerhardts Begleitung, dann wird es wieder still. Selbst als Vorabendserienkennerin und Der-große-Sat1-Film-Spezialistin erkennt man kein Gesicht.

„Wer war das?“, fragen sich die Reporter untereinander, ganz kollegial hilft man sich bei Staridentifizierung und Namensschreibung. Die Profis erkennen sogar den Bruder der MTV-Moderatorin Anastasia auf Anhieb. Andreas Türck, Jochen Vogel, jetzt prasselt es geradezu Stars. „Nimm doch noch mal bitte die Dame in den Arm, Ja! Küssen! Mal ohne Brille!“ Ist Marc Wohlrabe jetzt etwa mit Comedystar Dorkas Kieger zusammen? René Kollo mit Carol Campbell? Dann fahren schwarze Limousinen vor. Der Ton wird härter: „Das sind die Produzenten, macht mal ein Foto, ihr Deppen.“ Umringt von Bodyguards schreitet Arnold Schwarzenegger, der Schauspieler, der in jeder Sprache synchronisiert werden muss, den roten Teppich ab. Der Rest ist Tumult.

CHRISTIANE RÖSINGER