Anti-Atom-Proteste auch in Gronau

GRONAU dpa/taz ■ Atomkraftgegner haben gegen geplante Atomtransporte von abgereichertem Uran von Gronau nach Russland scharf protestiert. Auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau werden nach Angaben von Anti-Atom-Initiativen seit Tagen Bahnwaggons mit Uranfässern beladen. Mit dem Abtransport sei in den kommenden Tagen zu rechnen, teilten die Atomkraftgegner gestern mit. Sie kündigten Proteste entlang der betroffenen Bahnstrecke Gronau, Steinfurt, Münster, Rheine, Bad Bentheim und Hengelo an. Die Atomgegner forderten erneut die sofortige Stilllegung der UAA Gronau.

Nordrhein-Westfalens Landesregierung schaue tatenlos zu, wie das Gronauer Uran durch halb Europa nach Russland verschifft werde, kritisierten die Atomgegner. Auch abgereichertes Uran könne militärisch genutzt werden. „Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, diesen unverantwortlichen Atommülltourismus sofort zu stoppen.“ Sie sprachen sich zudem gegen den geplanten Ausbau der UAA aus. Die Ausbaupläne sehen etwa ein Zwischenlager für 60 000 Tonnen Uranoxid vor.

Die Lieferung nach Russland erfolge nur aus wirtschaftlichen Gründen, hieß es. Die lange Transportstrecke per Bahn und Schiff ab Rotterdam berge jedoch unkalkulierbare Risiken durch etwaige Unfälle.