Keine Lebensmittelhilfe mehr für Somalia

Welternährungsprogramm droht nach Mord an vier Mitarbeitern mit Einstellung der Hilfe und verlangt mehr Sicherheit

NAIROBI epd ■ Nach der Ermordung von vier Mitarbeitern in Somalia hat das Welternährungsprogramm (WFP) am Donnerstag mit der Einstellung der Nahrungsmittelhilfe für das ostafrikanische Land gedroht. „Wenn wir in den kommenden Wochen nicht genügend Zusicherungen aller Konfliktparteien bekommen, die die Sicherheit unserer Mitarbeiter garantieren, werden wir keine Hilfe mehr anliefern“, sagte der WFP-Direktor für Somalia, Peter Goossens, in Nairobi. Etwa 57.000 Tonnen Lebensmittel, die sich noch in Somalia oder auf dem Weg dorthin befinden, will die UN-Organisation aber auf jeden Fall verteilen. Diese Vorräte reichen für maximal zwei Monate. Anfang Januar hatten unbekannte Täter innerhalb weniger Tage zwei WFP-Mitarbeiter erschossen. In den Monaten davor waren bereits zwei Angestellte ums Leben gekommen. Fraktionen der Islamisten, die weite Teile Somalias kontrollieren, hatten dem WFP mehrfach Parteilichkeit vorgeworfen. In Somalia, das seit 1991 keine zentrale Regierung mehr hat, sind derzeit wegen der anhaltenden Gefechte und einer Dürre mehr als 3,5 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Goossens begründete die Drohung, die Hilfe einzustellen, mit seiner Fürsorgepflicht.