Bulmahn lobt ihr Bafög

Mit der Studienförderung steigt die Zahl der Erstsemester wieder an. Deutschland immer noch unter dem Schnitt

WIESBADEN/BERLIN taz/afp ■ Das Bafög wird wieder zum Renner. Die Zahl der geförderten Schüler und Studierenden wuchs im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 723.000 Personen. Zugleich wuchsen die Ausgaben von Bund und Ländern für das Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) um 288 Millionen Euro (plus 17 Prozent) auf 1,94 Milliarden Euro an.

Der starke Anstieg ist nach Einschätzung des Statistischen Bundesamts, das die Zahlen gestern herausgab, im Wesentlichen auf die Bafög-Reform vom April 2001 zurückzuführen. Dabei wurden auf Initiative von Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) die Freibeträge und auch die Bedarfssätze erhöht.

Bulmahn lobt ihre Reform in höchsten Tönen. Das Umsteuern bei der Förderung zugunsten von Familien aus unteren Einkommensbereichen habe „einen wahren Run auf die Hochschulen ausgelöst“. Neue Daten belegten, dass die Zahl der Studienanfänger zwischen 1998 und 2001 um acht Prozent angestiegen sei.

Der Präsident des Deutschen Studentenwerks (DSW), Hans-Dieter Rinkens, sah „eine deutliche Verbesserung“ des Bafögs, warnte aber auch. Wenn die Bafög-Freibeträge und damit die Zugangsmöglichkeiten für Studierende nicht ständig angepasst würden, drohe eine „erneute Talfahrt“. Im Jahr 2001 sei dies verpasst worden.

Rinkens wies darauf hin, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit einer Studierendenquote von nun 36 Prozent immer noch unter dem Durchschnitt von 40 Prozent anderer Industrienationen liege. CIF