Hü und hott ist schuld

Niedersachsen: Christian Wulff (CDU) meint, die Rot-Grün habe keinen Kompass. SPD-Landeschef Wolfgang Jüttner ist erschüttert

Hannover dpa ■ Von Europa sprach an diesem Abend in Hannover niemand. „Die Denkzettel-Praxis hält an“, sagt ein erschütterter SPD-Landeschef Wolfgang Jüttner. Das „bittere Ergebnis“ überrasche „selbst Kenner“. Die Landesergebnisse der Europawahl lagen bis zum Redaktionsschluss nicht vor. In der Landeshauptstadt Hannover kam die SPD nach Auszählung der Stimmen in 169 von 270 Wahllokalen auf 31, die CDU auf 32, die Grünen auf 19 und die FDP auf 7 Prozent. Von einem „Deasaster für die SPD“ sprach auch Ministerpräsident Christian Wulff (CDU). Die rot-grüne Koalition in Berlin habe „keinen Kompass“, betonte er. „Hü und hott, vor und zurück – das geht nicht.“

Einig waren sich beide Parteien nur im Bangen um niedersächsische Abgeordnete in Brüssel. Am Abend blieb unklar, ob die SPD weiter 3 und die CDU weiter 5 EU-Parlamentarier aus Niedersachsen stellt.

Wirklich zufrieden wirkte nur der Grüne Landeschef Raimund Nowack: „Nach der Landtags- und der Bundestagswahl haben wir jetzt zum dritten Mal zugelegt – wie erhofft auf ein zweistelliges Ergebnis“, sagte er. Die ehemalige Grünen-Fraktionschefin Rebecca Harms war Nummer eins der Grünen Bundesliste. ksc