Funken mit Generaladmiral Pierwoß
: „Wir haben alles im Griff“

Am Samstag stach Goetheplatz-Generalintendant Klaus Pierwoß an Bord der „Roland von Bremen“ in See. Zusammen mit der zwei Kilo schweren Bremer Kulturhauptstadtbewerbung. Die taz erreichte ihn am folgenden Tag um 16.02 Uhr Festlandzeit.

taz: Hallo Herr Pierwoß, sind Sie noch an Bord? Klaus Pierwoß: Ja.

Wo sind Sie denn gerade? Da muss ich mal den Kapitän fragen. Dieter?!!? Was?– Wir sind auf der Höhe von Nordenhamm.

Ich dachte, Sie sind der Kapitän. Nicht doch, damit wäre ich überfordert.

Aber so was wie ein Großadmiral der Künste? Wir wollen mal keine verbale Krafthuberei betreiben. Sagen wir, ich bin für das Programm jenseits des Nautisch-Maritimen verantwortlich.

Und wie ist die Stimmung? Ausgezeichnet. Wir haben nur gerade ein paar kleinere Probleme mit dem Ruder. Das geht nicht ganz exakt.

Das heißt, es gab schon unerwünschte Uferberührung? Aber nein. Wir haben alles im Griff.

Auch nicht seekrank geworden? Nein, da bin ich ziemlich standfest. Wir haben schon die verschiedensten Wetterzonen durchquert, inklusive Hagel und Gewitter. Aber augenblicklich sitze ich im Hemd in der Sonne.

Was sagen Sie denn zu den „Theatertod“-Plakaten, die bei der Ausfahrt in Bremen zu sehen waren? Die markieren eine ganz reale Situation. Ich selbst habe ja auch schon oft auf den Widerspruch zwischen Kulturhauptstadtbewerbung und den drohenden Schließungen von Waldau-und Schnürschuhtheater hingewiesen. Das kann man nicht verdrängen.

Am Montag geht es nach einem Zwischenstopp an der Schlachte weiter nach Achim und Hoya. Bleibt Ihre Seekiste an Bord oder schlafen Sie noch mal zu Hause?

Zu Hause. Ich bin ein so intensiver Schnarcher, dass das eine Meuterei provozieren könnte.

Fragen: Henning Bleyl