DIE STUDIE DER WOCHE

Wenn Sie mit Migräne zum Arzt gehen, kann es gut sein, dass dieser gerade lichtscheu ist und Übelkeit verspürt: Denn wie eine Studie der Universität Münster nun ergeben hat, plagen sich 50 Prozent der Kopfweh-Experten selbst mit Schmerzen im Schädel. Im Rest der Bevölkerung und anderen ärztlichen Disziplinen sind es nur 15 Prozent. Die Gründe für die Häufung sind bisher noch unbekannt. Das Forscherteam um den Neurologen Stefan Evers glaubt allerdings, dass die Qualen vor dem Quacksalben kamen. „Einige Betroffene gaben an, dass ihre Kopfschmerzen auch der Grund waren, Neurologe oder Kopfschmerzexperte zu werden“, sagt er. Doch tatsächlich werden die Fachkenntnisse bei der Eigentherapie oft gar nicht angewendet: Nur die Hälfte der leidenden Heiler nimmt nämlich selbst Medikamente ein. Dabei werden fast allen Patienten Pillen gegen ihre Kopfschmerzen verschrieben. Ob die Ärzte an der Wirksamkeit der Mittelchen zweifeln oder einfach nur ab und an gerne die Vorhänge vor der Welt verschließen, konnte die Studie nicht herausfinden.