Zumwinkels Freunde

betr.: „Klassenjustiz“, „Völlig im Rahmen“ und „Korrekter Deal“, taz vom 22. 1. 2009

Zuerst dachte ich, ich lese den Trierer Volksfreund oder Ähnliches. Der arme Herr Zumwinkel! Ist er genug gestraft, wenn seine feinen Freunde nicht mehr mit ihm reden? Mal im Ernst: Denkt ihr wirklich, dass jemand so blöd ist, an Zufälle zu glauben, wenn eine ausschlaggebende Sache zwölf Stunden zu spät eingereicht wird mit der Konsequenz, dass eine Gefängnisstrafe nicht zwingend verhängt werden muss? Oder dass eine offensichtlich unerschrockene Anklägerin im richtigen Moment kaltgestellt wird? Ich finde, das spricht doch sehr dafür, dass Herr Zumwinkel über genügend Freunde verfügt. Einen solchen Schmonzes hätte ich in der taz allenfalls auf der Wahrheit-Seite für möglich gehalten. Oder haben wir hier schon, vielleicht als Globalisierungsfolge, russische Verhältnisse?

GABRIELE KOTHE, Unzenberg