Kulturkampf um Bürgerrechte für Homosexuelle

In den USA führt der Streit um die Homoehe zu einem Kulturkampf. Sogar die Republikaner sind zerstritten, seit Präsident Bush im Februar eine Verfassungsreform forderte, die Heiraten als eine Angelegenheit zwischen Mann und Frau definiert, damit sich „die Bedeutung der Ehe nicht für immer verändert“.Statt seine Wähler zu mobilisieren und die Demokraten in eine Ecke zu drängen, droht nun vielmehr eine Spaltung der Republikaner. Die eine Million homosexuellen WählerInnen Bushs von 2000 spenden nicht für seinen Wahlkampf zur Wiederwahl, sondern für Werbespots zur Unterstützung der Homoehe.Das Ziel von Bush ist hingegen, auf Bundesebene einer Patchworksituation entgegenzuwirken: Ehe mit vollen Rechten in Massachusetts, „Civil Unions“ in Vermont, über das Land verteilt Bürgermeister, die Lesben und Schwule auch ohne Genehmigung trauen: Die von Bush vorgeschlagene Grundgesetzänderung würde dem sich entwickelnden Reformprozess eine deutliche Grenze setzen.Aus Sicht konservativer Homoverbände würde so erstmals eine Diskriminierung in der US-Verfassung verankert. Widerspruch kommt von Rudi Giuliani, Exbürgermeister von New York, und anderen prominenten Republikanern.In der Frage der Adoption (von Kindern durch Homosexuelle) unterscheiden sich Republikaner und Demokraten jedoch klar: ein deutliches Ja kommt von den Demokraten, ein ebenso striktes Nein seitens der Republikaner. REH