Rektor: Elf Frei-Semester reichen

Wilfried Müller findet Studiengebühren für Nicht-Bremer gut. Langzeitstudis könnten schon ab dem 12. Semester zahlen. CDU will Orientierungsprüfung

Bremen taz ■ „Interessant“ findet der Rektor der Universität Bremen, Wilfried Müller, den Vorschlag der SPD, Studiengebühren ab dem dritten Semester einzuführen, Studierende mit Wohnsitz in Bremen („Landeskinder“) aber davon zu befreien. „Damit könnte Bremen zeigen, dass das Studium ein kostbares Gut ist“, so Müller, der sich als Gegner von Studiengebühren bezeichnet.

Ob auf diese Weise dauerhaft Studiengebühren für alle verhindert werden könnten – wie es die SPD behauptet – dazu wollte sich Müller nicht äußern. Auch sei die „Wohnsitz-Regelung“ kein Beitrag zur Verkürzung des Studiums. Deshalb müsse parallel ein Studienkonten-Modell eingeführt werden, das Gebühren für Langzeitstudierende vorsehe, forderte er.

Anfang der Woche war die SPD davon abgerückt, diese Langzeitgebühren erst nach dem 15. Semester zu verlangen und hatte sich der CDU-Forderung von 13 Semestern angenähert. Bei einem sechssemestrigen Studium würden auch 11 Semester ausreichen, sagte Uni-Rektor Müller. Er fände es „großartig“, wenn SPD und CDU in dieser Frage schnell einen Kompromiss fänden.

Der gescheiterte CDU-Europakandidat und wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Jörg Jäger, verlangte gestern eine „Orientierungsprüfung“ nach dem zweiten Semester. Es sei auch im Interesse der Studis, ihre Fähigkeiten frühzeitig zu überprüfen. Baden-Württemberg habe damit gute Erfahrungen gemacht. eib/sim