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Parteigänger der Republikaner haben in den USA zum Boykott des Bush-kritischen Films „Fahrenheit 9/11“ aufgerufen. Die rund 1.000 Kinos, in denen Michael Moores Film am 25. Juni anlaufen soll, sollen mit Protesten behelligt werden. „Fahrenheit 9/11“ sollte „als Rekrutierungsvideo für al-Quaida, aber nicht in unseren Kinos gezeigt werden“, heißt es in dem Aufruf der Organisation „Move America Forward“, hinter der konservative Mitglieder und Sympathisanten der Republikanischen Partei stehen. Noch von anderer Stelle wird „Fahrenheit 9/11“ torpediert: Die Kontrollabteilung des Verbandes der US-Filmindustrie MPAA hat den Film erst ab 17 Jahren freigegeben. Sie begründet die restriktive Altersfreigabe damit, dass Aufnahmen von getöteten US-Soldaten sowie von mutmaßlichen Folterungen irakischer Gefangener durch Amerikaner zu sehen seien.

Teilerfolg für die Flick-Collection: Die zuständigen Berliner Finanzämter haben Christian Flick und der Contemporary Art Ltd. (CAL) auf deren Antrag die verbindliche Auskunft erteilt, dass durch die leihweise Überlassung der Friedrich Christian Flick Collection an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz keine Voraussetzungen zur Steuerpflicht gegeben sind. Es handele sich weder um eine Verkaufsausstellung, noch sei die Ausstellung oder das Ausstellungsgebäude eine inländische Betriebsstätte von Friedrich Christian Flick oder der CAL.

Die Debatte wurde durch einen offenen Brief des Bundestagsabgeordneten Lothar Binding ausgelöst. Den Staatlichen Museen zu Berlin wird durch den Leihvertrag die Möglichkeit gegeben, über sieben Jahre von den Staatlichen Museen wissenschaftlich kuratierte und verantwortete Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in der Öffentlichkeit zu präsentieren und die Sammlungen in Katalogen zu erschließen. Das sind ureigenste Aufgaben eines Museums. Die Friedrich Christian Flick Collection umfasst mehr als 2.000 Werke zeitgenössischer Kunst. Die Klarstellung ist nicht nur für diesen Einzelfall von Bedeutung. „Sie betrifft letztlich den gesamten internationalen Leihverkehr der großen Museen, ohne den hochkarätige Ausstellungen nicht möglich sind und der bei einer analogen Besteuerung massiv Schaden nehmen würde“, sagte Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Des Weiteren haben Mitglieder der Stiftung die Kulturstaatsministerin Christina Weiss zu einem Gespräch mit dem Zentralrat der Juden aufgefordert. Nach einem Bericht der „Netzeitung“ vom Mittwoch sollte sich Weiss um Vermittlung bemühen.