NRW-Geheimtreff zum Ruhrgebiet

DÜSSELDORF taz ■ Nichtöffentlich trafen sich am Mittwoch Abend „hochrangige Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Wissenschaft“ in der NRW-Staatskanzlei. Hausherr und Minister Wolfram Kuschke (SPD) hatte 24 Großkopferte aus dem Revier eingeladen, um die erste Ruhrgebiets-Konferenz der Landesregierung am 19. Juli in Gelsenkirchen vorzubereiten. Konkrete Ergebnisse gab es nicht. „Das war mehr so eine große Brainstorming-Runde“, sagte ein Teilnehmer zur taz. Auch für den Ablauf des knapp zweistündigen Treffens im Düsseldorfer Stadttor habe die Landesregierung offenbar keinen Plan gehabt. Die Diskussion sei am Ende ziemlich ausgeufert.

Über den Inhalt der Versammlung verbreitete das Landespresseamt gestern nur allgemein gehaltene Statements. „Das Ruhrgebiet hat insgesamt eine große Wegstrecke im Strukturwandel zurückgelegt, aber die Entwicklung in den Teilregionen des Reviers ist historisch bedingt sehr unterschiedlich“, fasste Kuschke den „intensiven Meinungsaustausch“ zusammen. „Einerseits“ weise das Revier „heute enorme Stärken“ auf. „Andererseits gibt es in der Region nach wie vor überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittliches Wachstum.“

Die Liste der Eingeladenen liest sich wie ein „Who is Who“ des hoch offiziellen Ruhrgebiet. Revier-Oberbürgermeister wie Ernst Löchelt (SPD, Bottrop) und Wolfgang Reiniger (CDU, Essen) fanden sich ebenso ein wie Ruhrbischof Franz Grave. Neben Wirtschaftsvertretern auch auf der Gästeliste: WAZ-Chefredakteur Uwe Knüpfer.

Im Juli, bei der ersten von mehreren öffentlichen Revier-Konferenzen der Landesregierung, sollen die Probleme des Emscher-Lippe-Raums besprochen werden. Der am Mittwoch Abend anwesende Gelsenkirchener Oberbürgermeister Oliver Wittke (CDU) erwartet dann „konkrete Schritte“ für das Ruhrgebiet. Immerhin habe Staatskanzleichef Kuschke bereits zugesichert, dass Bund und Land zusätzliche Finanzmittel für die Region aufwänden müssten. TEI