A 39 im Plan

Grüne im Zwiespalt: Im Land sind sie gegen die Betonpiste, auf Bundesebene gibt es „Koalitionszwänge“

Hannover taz ■ Die Grünen in Berlin sagten Ja, die in Hannover und Lüneburg weiter Nein zum Bau der 440 Millionen Euro teuren A 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg. Mit „Koalitionszwängen“ begründete der Landtags-Grüne Andreas Meihsies den Beschluss des Verkehrsausschusses des Bundestages vom Mittwoch. Da hatten seine Hauptstadt-Kollegen der Aufnahme der A 39 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zugestimmt. Und dann darauf verwiesen, dass die A 39 „trotz Kanzlerwort planerisch wie finanziell keine Chance haben werde“. Vor 2015 werde nicht mit dem Bau begonnen. In der Region stößt die Betonpiste, für die derzeit drei Varianten einer „vertiefenden Raumanalyse“ unterzogen werden, weiter auf regen Protest. SPD und CDU sind dafür.

“Die offiziellen Verkehrsuntersuchungen“ seien ein „eindeutiges Plädoyer“ gegen die „zerstörerische Nonsensautobahn“ A 39, ärgerte sich Eckehard Niemann, Sprecher von 28 Bürgerinitiativen gegen die 80 Kilometer-Trasse. „Bei einer Unterfinanzierung des Bundesverkehrswegeplans von 30 bis 40 Prozent können sich schon bald Politiker mit sinnvolleren Verkehrsprojekten durchsetzen.“ Die gerade angelaufene A 39-Bauplanung der Bezirksregierung stoße schon jetzt „auf elementare Probleme bei der Durchschneidung wertvoller Schutz-, Agrar- und Siedlungsgebiete und verwickele sich in Widersprüche“. ksc