EU gegen Genraps

Sechs der zehn neuen Mitgliedstaaten lehnen den Import eines Monsanto-Produkts im Ständigen Ausschuss ab

BERLIN taz ■ Nur wenige Wochen, nachdem die EU ihren fünfjährigen Zulassungsstopp von Genpflanzen aufgehoben hat, haben die Mitgliedstaaten den Import einer weiteren Designersorte unerwartet deutlich abgelehnt – und zwar mit 57 Stimmen dagegen, 43 dafür und 24 Enthaltungen. Zu Letzteren gehörte auch Deutschland.

Sechs der neuen Mitgliedstaaten, darunter Polen, Estland und Litauen stimmten im Ständigen Ausschuss der Sachverständigen am Mittwochnachmittag in Brüssel gegen den Antrag des US-Biotechgiganten Monsanto, die Einfuhr seines Raps GT 73 zuzulassen. Dieser wird im Genlabor gegen ein Herbizid des Konzerns resistent gemacht.

Die Abstimmung war der erste Gentest für die seit dem 1. Mai gewachsene EU. Die Haltung der Newcomer war bisher unklar, Greenpeace zeigte sich „positiv überrascht“. Vom Tisch ist Monsantos Antrag nicht. Dafür wäre eine Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen. Nun entscheidet der Ministerrat. HG