Keynes bei Bush

Gregory Mankiw, Professor für Makroökonomie an der US-amerikanischen Universität Harvard, bekennt sich offener als so mancher europäische Ökonom zu der Forschungstradition, in der er steht: Auf seiner Homepage darf man neben einer langen Reihe von Veröffentlichungen auch seinen Hund bewundern. Dessen Name: Keynes.

Seit dem vergangenen Jahr ist der Neo-Keynesianer Mankiw Chef-Wirtschaftsberater von US-Präsident George W. Bush. Eine der Hauptaufgaben des 56-Jährigen ist es, das Steuerkürzungs- und Konjunkturförderungsprogramm der Regierung in der Öffentlichkeit zu verkaufen. Da ist es wichtig, dass sich sein Forschungsansatz mit der von Bush propagierten Politik der Nachfragestimulierung verträgt. Dafür hat sich Mankiw in den letzten Monaten auch des Öfteren in lustvolle Clinchs mit US-Notenbank-Chef Alan Greenspan begeben.

Mankiw hält eine kurzfristige Wechselwirkung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation für ein unter Ökonomen allgemein anerkanntes wirtschaftliches Prinzip. Mit dieser provokativen Äußerung in einem Buchmanuskript handelte sich der Ökonom allerdings nur den Ärger mit Verlagslektoren ein. MKR